Evangelischer Kirchentag 7. – 11. Juni 2023
Eine Gruppe prominenter Christen hat kritisiert, dass die Ausstellung „Nakba – Flucht und Vertreibung der Palästinenser 1948“ nicht auf dem evangelischen Kirchentag im Juni in Nürnberg gezeigt werden soll. Dafür aber gibt es keine Begründung. Das ist bedeutsam, weil die Ausstellung auf früheren Kirchentagen bereits gezeigt worden ist. Beantragt hatte die Ausstellung der Verein „Flüchtlingskinder im Libanon“.
Der Verein sei für den Markt der Möglichkeiten zugelassen, sagte Kirchentags-Sprecherin Milena Vanini dem epd: „Die Gruppe hat die Zulassung, die Einladung zum Vorbereitungstreffen des Marktes sowie einen Standplatz erhalten.“ Es gebe für den Kirchentag 2023 jedoch die Einschränkung, dass die Nakba-Ausstellung nicht gezeigt werden soll, bestätigte die Sprecherin.
Mit „Nakba“, arabisch für Katastrophe oder Unglück, ist die Flucht und Vertreibung palästinensischer Bevölkerungsteile im Laufe des Ersten Nahostkrieges gemeint.
In der Forderung zur Begründung, die Ausstellung nicht zu zeigen, fordern die Protestierer, der frühere Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Konrad Raiser, und seiner Ehefrau Elisabeth Raiser, der evangelischen Präsidentin des ersten Ökumenischen Kirchentages 2003 in Berlin (Als weitere Unterzeichner werden genannt der Erfurter Altpropst Heino Falcke sowie die Theologinnen Almuth Berger und Ruth Misselwitz): „Wir fordern nach wie vor eine öffentliche Begründung für das Verbot, die Nakba- Ausstellung auf dem Kirchentag in Nürnberg zu zeigen.“
Die Protestierer geben dazu an: „Wir haben Briefe geschrieben, die nicht beantwortet wurden, e-mail versandt, Telefonate geführt. Der Präsident, die Generalsekretärin, die Studienleiterin des Deutschen Evangelischen Kirchentages lehnen es kategorisch ab, eine Begründung für ihre Entscheidung zu nennen. Die Kommunikation mit dem Kirchentag erweist sich als außerordentlich schwierig. Sie ist teilweise vom Kirchentag einseitig abgebrochen worden.“
Was mag der Hintergrund dieses Vorgehens sein?