Gewalt gegen Christen in Israel nimmt zu
Seit Jahreanfang 2023 kam es allein in Jerusalem zu 90 Übergriffen gegen Christinnen und Christen – von verwüsteten Kirchen, dem Bespucken von Mönchen bis hin zu Brandanschlägen. Die Fälle von antichristlicher Gewalt in Israel häufen sich massiv. Der Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) ruft deshalb in einem offiziellen Statement die israelische Regierung auf, christliche Menschen und Einrichtungen besser zu schützen. Diese Übergriffe reichen von verwüsteten Kirchen, Schmierereien wie «Tod den Christen» und «Christen zur Hölle», dem Bespucken von Mönchen, bis hin zu Friedhofsschändungen und Brandanschlägen. Die Kirchen vor Ort kritisieren das seit Jahren. Polizei und Rechtsstaat reagierten zu zögerlich und hätten diese Gewaltexzesse allzu lang verharmlost. Die Gewalt gegen Christinnen und Christen richtet sich gegen viele verschiedene Gruppierungen. Dazu zählen Mönche und Nonnen, christliche Staatsbürger Israels, christliche Palästinenserinnen in den Gebieten und christliche Saisoniers, Arbeitsmigrantinnen sowie Touristinnen und Touristen. Sie wurzelt in der extremistischen jüdischen Siedlerjugend in den Palästinensergebieten. Mittlerweile bespucken aber auch in Jerusalem ultraorthodoxe Jugendliche Mönche auf den Gassen der Altstadt. Das mag mit dem Einsitz Rechtsradikaler in der Knesset, dem Parlament, zu tun haben. Vor allem der rechtsextreme Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir steht offen dafür ein, alle Nicht-Juden aus dem Land zu vertreiben. Die Häufung der Gewalt gegen Christinnen und Christen ist also auch ein Phänomen der Demokratiekrise in Israel.